Chronik des Musikvereins Schneckenhausen

Nachfolgend findet ihr - frei nach dem Motto „anno dazumal“ - ein paar ganz alte Fotos und Namen. Es ist zwar die ältere Vergangenheit unseres Vereins, trotzdem gäbe es uns nicht ohne diese ersten Gehversuche und das Engagement vieler. Taucht ein in die Gründungszeit unseres Musikvereins.

Gründungsmitglieder
Albert Bingert / Sebastian Mosbach / Jakob Bingert / Heinrich Fippinger / Philipp Laub Hermann Lutz / Eugen Mosbach / Alois Render / August Scharding / Ludwig Schneider

Die größten Sorgen bereitete die Anschaffung von Musikinstrumenten. Mit Hilfe der Firma Sander in Wolfstein wurde das Problem gelöst. Gegen erschwingliche Ratenzahlungen lieferte Herr Sander den Mitglieder die ersten Instrumente.

Mit Fleiß und Idealismus wurde sofort mit dem Lernen und Üben begonnen.
In dieser Zeit erwies sich Herr Reinhard Matheis als wertvoller Freund und Helfer. Unter seiner Leitung fand auch nach verhältnismäßig kurzer Zeit das erste öffentliche Konzert statt.

In Uneigennütziger Weise erteilte Reinhard Matheis den Musikern Unterricht und leitete die Musikproben.
Nach dem ersten Konzert blieb der Erfolg nicht aus und neue Mitglieder schlossen sich dem Verein an, der zu einer immer größeren Gemeinschaft wurde und bei keinem festlichen Anlass mehr fehlte.

Es folgten Jahre reger Vereinstätigkeit und bei fast allen weltlichen und kirchlichen Feierlichkeiten war der Musikverein in unserem Heimatdorf unentbehrlich geworden.
Der 2. Weltkrieg ließ fast jegliche Vereinstätigkeit sterben. die Gemeinschaft der Aktiven wurde auseinander gerissen und einige verloren im Krieg ihr Leben.

Nach dem Kriege wurde zunächst nur im kleinen Kreis geprobt, doch mit Fleiß und Ausdauer hatte der Verein auch bald den Vorkriegsstand erreicht.

Auf der am 12.04.1963 stattgefundenen Generalversammlung wurde der Musikverein
offiziell wieder ins Leben gerufen. Neben 15 Aktiven gehörten dem Verein drei passive Mitglieder an.
Der erste öffentliche Auftritt nach dem Kriege erfolgte am 15.04.1963 anlässlich einer Hochzeit.

Ein Jahr später beschloss der MVS auf seiner Jahreshauptversammlung, durch verstärkte Werbung von passiven Mitgliedern die Arbeit der Aktiven zu fördern. Auch bemühte man sich intensiv, die Jugend für die Blasmusik zu begeistern. In abendlichen Übungsstunden vermittelten ältere Aktive diesen jungen Idealisten ihre Kenntnisse und tragen so bis heute wesentlich dazu bei, den Kreis der Musiker zu vergrößern. Das Leistungsniveau steigerte sich und die Anzahl der Veranstaltungen nahm ständig zu.

Der MVS 1966: Rechts Dirigent Reinhard Matheis
So wurden 1968 das 40 jährige und je zehn Jahre später das 50, 60, 70, 80 jährige Jubiläum mit vielen Gästen und abwechslungsreichen musikalischen Programmen oft mehrere Tage lang in unserer Festhalle oder auf dem Festplatz gefeiert.

Der MVS 1968 in seiner schmucken neuen Uniform.
Links der 1. Vorsitzende Willibald Scharding
Rechts der junge Dirigent Edgar Render

Anlässlich des 40 jährigen Vereinsjubiläums, war es der Vorstandschaft möglich, für alle Aktiven eine schöne Uniform, bestehend aus dunkelblauem Sakko und grauer Hose, zu beschaffen.

1. Vorsitzender seit 1964 war unser ehemaliger Ortsbürgermeister und heute Ehrenvorsitzender  Willibald Scharding, der 21 Jahre lang bis 1985 den Musikverein führte. In seiner Amtszeit fielen u. a. die deutsch-französische Partnerschaft mit dem Musikverein Entente, Musical aus Woerth/Elsass sowie die Initiative und den Bau unserer heutigen Festhalle gemeinsam mit dem damaligen 1. Vorsitzenden des Männergesangvereins Joseph Schohl.1985 legte Willibald Scharding sein Amt nieder und der ewige 2. Vorsitzende Heiner Braun übernahm nun die Geschäfte.

Heiner Braun war seit eh und je die gute Seele des Vereins.
Unermüdlich arbeitete und lebte Heiner Braun für den Verein, sein Wirken und seine Art die Menschen für den Verein zu begeistern bleibt für alle unvergessen.
Leider verstarb er allzu früh 1993 durch einen tragischen Unfall. Er wurde post motem zu Ehrenvorsitzenden ernannt.
Der damalige 2. Vorsitzende Michael Gyalosch erklärte sich glücklicherweise bereit die Geschäfte des ersten Vorsitz im Verein zu übernehmen und wurde dann in der Generalversammlung vom 09.01.1994 zum 1. Vorsitzenden gewählt. Souverän und sprachgewandt führte er die Vereinsgeschäfte. Im Februar 2000 entschloss er sich leider das Amt des ersten Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen. Seither ist Burkhard Schohl mit den Geschäften des 1. Vorsitzenden betraut.

Nachdem Reinhard Matheis 1968 nach 40 Jahren ehrenamtlicher Dirigententätigkeit an seinem 75. Geburtstag sein Amt niederlegte, wurde er mit der Fördermedaille geehrt und zum Ehrendirigenten ernannt.

Reinhard Matheis wird zum Ehrendirigent ernannt.

1968 Die Fördermedaille des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz für besondere Verdienste um den Musikverein.

Mit Edgar Render kam ein junger und dynamischer Dirigent als Nachfolger, der damals viele Jugendliche an Klarinette und Saxophon ausbildete.

Der MVS 1975 Das Stammorchester wächst.
Edgar Render verstand es mit den Jugendlichen und älteren Aktiven ein kompaktes, wohl klingendes Blasorchester zu bilden.
Durch seine Tätigkeit beim SWF konnte er viele erfahrene Kollegen um Rat fragen, was unserer Kapelle immer zugute kam. Er legte den Grundstein für das heutige musikalische Niveau. Seine ehrliche, direkte menschliche Art hat immer überzeugt.

Der MVS im SWF Studio Kaiserslautern 1992

Band und CD Einspielung "Ein Musikalisches Wochenende"

Nach 26 Jahren legte Edgar Render sein Amt als Dirigent nieder.
Nach 26jähriger unentgeltlicher ehrenamtlicher Tätigkeit legte Edgar Render sein Amt nieder und wurde 1994 bei der Stabübergabe an Burkhard Schohl zum Ehrendirigenten ernannt.

Ab 1994 dirigierte Burkhard Schohl den MVS. Wegen eines Gehörsturzes und einseitiger Taubheit konnte Burkhard Schohl sein Amt als Dirigent nur noch bis Ende 1999 ausführen. Danach wählten ihn die Mitglieder umgehend zum 1. Vorsitzenden des Vereins. Als Interimsdirigent fungierte von jetzt an unser Aktiver und Freund Roland Vanecek bis ein neue Dirigent gefunden wurde.

Seit dem Jahre 2000 bis Dez. 2013 leitete Paul Bayer unser Orchester.

Verabschiedung von Paul Bayer beim Weihnachtskonzert am 22.12.2013 in Heiligenmoschel. Paul Bayer war ein guter Ausbilder für unsere jugendlichen Blechbläser und ein akribischer Arbeiter am Dirigentenpult.  Seine menschliche und unkomplizierte Art passte sehr gut in unser Orchester und Vereinsleben. Ihm war keine Fahrt von Hütschenhausen nach Schneckenhausen zu viel, sei es zur Jugendorchesterprobe, zur Registerprobe oder zur Gesamtprobe.

Paul Bayer hat über 14 Jahre hinweg unser Orchester immer menschlich und mit viel Einfühlungsvermögen geführt. Sein Humor und seine gute Laune übertrug sich auf die Aktiven.  Private familiäre Gründe führten dazu, dass er aus Zeitgründen das Dirigat aufgeben musste. Wir alle in unserem Musikverein bedanken uns bei im für eine erfolgreiche Ära "Paul Bayer“.

Der Nachfolger am Dirigentenpult ist David Punstein. Er leitet das Orchester seit September 2013.

Ab 2012 bis Ende 2015 leitete Johannes Zimmermann das Jugendorchester des MVS.
Zimmermann baute das Jugendorchester weiter auf so dass nach einiger Zeit viele Jungmusiker in das große Blasorchester integriert werden konnten.

Am Samstag, dem 09. März 2019, verstarb unser Ehrendirigent Edgar Render im Alter von 82 Jahre.Voller Schmerz und Betroffenheit hat uns die fürchterliche Nachricht vom Tode Edgar Render getroffen. Unseren Verein, den Musikverein Schneckenhausen, hat diese Nachricht in tiefe Trauer versetzt. Wir sind bestürzt, dass unser Freund Edgar sich von den Folgen seiner schweren Krankheit nicht mehr erholen konnte.Edgar war mit einer der Ersten, die den Musikverein nach dem Kriege im Jahre 1950 wieder mit aus der Taufe hoben. Viele Jugendliche hat er in den 60er bis 80er Jahren an der Klarinette und Saxophon unentgeltlich ausgebildet. 1968 hat er mit viel Engagement den Dirigentenstab übernommen, den er nach 26 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit 1994 an Burkhard Schohl übergab. Bei der Stabübergabe wurde Edgar zu unserem Ehrendirigenten ernannt, blieb aber weiterhin unserem Verein als aktiver Saxophonist treu.
Edgar war ein Mann der Tat und ein Mann der Verantwortung. Jemand, der das Ehrenamt mit ganzer Person ausfüllte. Ein Mensch, der anderen Menschen viel Gutes tat und Freude bereitete. Es fällt uns schwer, Worte des Gedenkens und des Abschiedes von unserem geschätzten Ehrendirigenten Edgar zu finden. Erstens, weil man wohl mit Worten sein Wirken und sein Werken in seinem so geliebten Musikverein nicht annähernd ausdrücken vermag. Und zweitens, seine Hilfsbereitschaft, seine Arbeit in all den Jahren nicht genug würdigen kann.